
Was versteht man unter Psychotherapie
Unter Psychotherapie versteht man die professionelle Behandlung psychischer Störungen mit wissenschaftlich anerkannten Methoden. Verhaltenstherapie ist die Therapieform, deren Wirksamkeit wissenschaftlich am besten belegt ist. Sie zielt darauf ab, Symptome zu lindern und neue Fähigkeiten aufzubauen. Die Behandlungsplanung erfolgt gemeinsam mit den Patient*innen und ist individuell auf deren Schwierigkeiten und persönliche Ziele ausgerichtet. Ich vermittele "Hilfe zur Selbsthilfe", und zwar auf Ebene von Gedanken, Gefühlen, körperlicher Wahrnehmung und Verhalten. Ein wesentliches Ziel der Therapie ist die Aktivierung und Förderung vertrauensvoller Beziehungen und der Selbstheilungskräfte. Neben der Bearbeitung von Schwierigkeiten greife ich deshalb immer wieder Stärken und Ressourcen auf und arbeite heraus, welche Bereiche im Leben bereits gut funktionieren. Denn ich bin davon überzeugt, dass die bereits vorhandenen Fähigkeiten und Möglichkeiten die Basis für Veränderungsprozesse bilden. Ich empfehle, hin und wieder Partner*innen oder Angehörige zu gemeinsamen Gesprächen einzuladen, um zusätzliche Informationen zu gewinnen und wichtige Beziehungen zu stärken.
Eine Grundvoraussetzung für den Therapieerfolg ist eine gute therapeutische Beziehung. Zu dieser trage ich unter anderem mit einer warmherzigen und wertschätzenden Gesprächsatmosphäre bei. Außerdem mache ich mein Vorgehen transparent und nachvollziehbar. Ich spreche überdies meine Behandlungs-Strategien mit meinen Patient*innen (und bei Minderjährigen ggfls. mit deren Eltern) ab. So können Patient*innen eigenverantwortlich entscheiden, ob sie mit dem Vorgehen einverstanden sind, und ihre Wünsche und Anliegen einbringen.
Ich unterstütze dabei, Einsicht in lebensgeschichtlich bedeutsame Erfahrungen und in die Entstehungsgeschichte der psychischen Probleme zu gewinnen. So können aktuelle Schwierigkeiten in ihrem Lebenszusammenhang verstanden und Muster identifiziert werden, wie typischerweise damit umgegangen wird.
Patient*innen können bei mir lernen, wie sie durch achtsame Selbstbeobachtung ihre Körperempfindungen, Gedanken und Gefühle voneinander unterscheiden. Gemeinsam erarbeiten wir sinnvolle Veränderungen ungünstiger Denk- und Verhaltensweisen. Da das Leben jedoch im Alltag stattfindet, und nicht im Therapiezimmer, sollten diese Strategien auch im Alltagsleben (also zwischen den Sitzungen) erprobt werden. Innerhalb der Therapiestunden besprechen wir dann die erlebten Fortschritte und Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Dieses Vorgehen soll dabei unterstützen, aktuell vorhandene, aber auch zukünftige Probleme, aus eigener Kraft zu bewältigen. Das kann psychisch erkrankten Menschen zu besserer Gesundheit und Resilienz, zu mehr Selbstsicherheit und Lebensfreude verhelfen.